Naturnahe Umgestaltung des Dönchebachs in dem Bereich zwischen Heinrich-Plett-Straße und Korbacher Straße

Das Gewässer Dönchebach liegt im Kasseler Stadtteil Oberzwehren, südwestlich der Kernstadt Kassel. Der Dönchebach wurde im Juli/August 2019 in Kooperation mit dem städtischen Eigenbetrieb „Die Stadtreiniger“ zwischen der Korbacher Straße und der Heinrich-Plett-Straße auf einer Fließstrecke von rd. 525 m naturnah umgestaltet. Der umgestalte Abschnitt folgt unmittelbar unterhalb des Hochwasserückhaltebeckens Dönchebach, das mit dem Damm der Korbacher Straße und der parallelen Bahnlinie abschließt.


Obgleich der Abschnitt des Dönchebachs in einem parkähnlichen Grünzug im Ortsteil Oberzwehren liegt, waren die Sohle und die unteren Böschungsbereiche stark mit künstlichen Materialien befestigt. Die überwiegend sehr glatte Oberfläche verhinderte die Ausprägung von gewässermorphologischen Strukturen, wie sie einem natürlichen Fließgewässer entsprechen. Die ökologische Funktionsfähigkeit war dementsprechend sehr stark eingeschränkt. Das naturferne Gewässerbett wurde durch gleichförmige links- und rechtsseitige Böschungen mit relativ wenigen standortgerechten Gehölzen eingefasst.

Der naturnahe Gewässerumbau verfolgt das Ziel, die Gewässerstrukturgüte nachhaltig zu verbessern. Das wesentliche Defizit des Ausgangszustandes des Dönchebachs im Planungsabschnitt bestand in der starken Strukturarmut mit fehlendem Entwicklungspotential. Zur Verbesserung der zuvor beschriebenen ungünstigen Ausgangssituation wurden im Wesentlichen die folgenden Maßnahmen durchgeführt:

  • Herausnahme der starren und glatten Sohlbefestigung und Ersatz durch Schüttungen  aus einem Stein-Schotter-Kies-Gemisch und stabilisierende Grundschwellen
  • Aufweiten der Sohle und der unteren Uferböschungen.


Die neue Sohle wurde durch die Schüttung in Teilbereichen etwas angehoben. Durch die deutlich rauere Sohle mit unterschiedlichen Strukturen und selbsttätigen kleinräumigen Umlagerungen des Substrats werden sich insgesamt größere Wassertiefen bei mittleren und niedrigen Abflüssen einstellen. Ein weiterer positiver Effekt ist die starke Differenzierung der Fließgeschwindigkeiten. Dadurch können sich kleinräumige unterschiedliche morphologische Strukturen und in der Folge unterschiedliche fließgewässertypische Lebensräume ausbilden.

Größere Bodenbewegungen wurden nicht durchgeführt. Die unteren Böschungen wurden dem neuen Bachbett durch kleinräumige Bodenumlagerungen unregelmäßig angeglichen. Die mit den Steinschüttungen herzustellenden Böschungsfüße wurden im oberen Bereich wieder mit dem aufgenommenen Boden überdeckt, so dass diese rasch begrünt. Die veränderten Böschungsbereiche wurden abschließend mit Wiesenansaat regionaler Herkunft eingesät.

Weitere Gehölzpflanzungen waren in dem Projekt nicht vorgesehen, können jedoch später unabhängig ergänzt werden.

In der nachfolgenden Bildergalerie sehen Sie die Herstellung des neuen Gewässerverlaufes beginnend mit der Entfernung der Sohlbefestigung über die Herstellung des neuen naturnahen Gewässerverlaufs bis hin zur Fertigstellung der Renaturierung: