Ratten lieben´s lecker

Ist doch klar: Keine Speisen ins WC! Abfälle belasten unser Wasser und locken Ratten an. Speisereste gehören in die Biotonne. Feuchttücher, Medikamente, Hygieneartikel, Farben und Chemikalien werden im Haus- bzw. Sondermüll entsorgt

KASSELWASSER startet Kampagne "Ratten lieben´s lecker!"

Zum Schutz unseres Abwassers haben wir uns überlegt, wie wir die Menschen am besten erreichen könnnen. Warum sollen keine Essensreste in die Toilette und warum sollen Ratten bekämpft werden? Dazu wird es besprühte Kanaldeckel, Postkarten in öffentlichen Einrichtungen sowie Plakate im Kino-, Theater,- Sport- und Restauranttoilettenbereich geben. Aufkleber mit einem lustigem Motiv werden wir zusätzlich zur Verfügung stellen. In 2018 wird es ein "Pixie"- Buch für Kinder und vieles mehr zum Thema "Was darf nicht ins Klo?" geben. Die Kampagne startet am 21.12.2017 - gerade rechtzeitig zu den Weihnachtsfeiertagen und der besinnlichen Zeit um Silvester herum, wo im Familien- und Freundeskreis zusammen gespeist wird. Dabei werden auch zahlreiche Speisereste anfallen, die möglichst nicht zum "Festessen" für Ratten werden sollen.

Allgemeiner Grundsatz (Wikipedia):

Die Rattenbekämpfung hat das Ziel, das Vorkommen von frei lebenden Ratten im Umfeld menschlicher Siedlungen zu verhindern (Tilgungsprinzip) oder zumindest klein zu halten (Schadschwellenprinzip), um

  • Seuchengefahr,
  • Vernichtung von Lebensmitteln, sowieSchäden und
  • Verschmutzungen durch die Tiere gering

zu halten.

Zuständigkeit:

KASSELWASSER bekämpft Ratten und Schädlinge als Vorsorgemaßnahme und zum Gesundheitsschutz der eigenen Mitarbeiter*innen.

Ratten können Krankheiten übertragen. Die Rattenbekämpfung dient dem Ziel, der Infektionsgefahr (Leptospirose) bei Einwirkung von Rattenurin auf verletzten Körperteilen entgegenzuwirken. KASSELWASSER versucht durch die Schädlingsbekämpfung das Krankheitsrisiko für die Mitarbeiter*innen zu minimieren.

Grundsätzlich sind die Grundstückseigentümer bzw. die Grundstücksverantwortlichen für die Schädlingsbekämpfung auf den befallenen Grundstücken selbst verantwortlich.

Das Ordnungsamt koordiniert bei der Schädlingsbekämpfung:

  • KASSELWASSER im Bereich der 840 km öffentliche Kanäle, auf dem Grundstück des Klärwerkes und auf den Grundstücken der Regenüberlauf- und Regenrückhaltebecken.
  • Umwelt- und Gartenamt auf den Kasseler Grünflächen.
  • Straßenbaulastträger im Bereich der öffentlichen Straßen.
  • Stadtreiniger auf den eigenen Grundstücken, Müllentsorgungsbereichen etc.
  • Private Grundstückseigentümer

KASSELWASSER steht kontinuierlich mit dem Ordnungsamt in Kontakt. Gemeinschaftlich arbeitet man intensiv und ergebnisorientiert an der Schädlingsbekämpfung.

Bekämpfung:

Die Schädlingsbekämpfung erfolgt mit Festködern, die KASSELWASSER nur im geschlossenen Abwasserbereich einsetzen darf. Die Köder sind mit Blutgerinnungshemmer versehen und sorgen für einen schmerzfreien Tod des Schädlings.

Die Mitarbeiter von KASSELWASSER haben dazu die notwendige Ausbildung absolviert.
Bei KASSELWASSER sind alle Kanalbetriebsarbeiter (20 Personen) mit der Qualifikation zur Schädlingsbekämpfung ausgestattet.

In 2016 werden bei KASSELWASSER 119 Einsatztage für die Schädlingsbekämpfung aufgewandt.

Tierschutzgesetzt:
„Ein Wirbeltier darf nur …unter Vermeidung von Schmerzen getötet werden. … „
„Ein Wirbeltier töten darf nur, wer die dazu notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat.“ 

Population über die Jahreszeiten (Sommer/Winter):

Die Population der Nager ist über das Jahr gleich. Es scheint so, dass es im Winter weniger Schädlinge gibt, da es oberirdisch weniger Nahrungsangebote gibt. Z.B. sind Komposthaufen eingefroren und die Kälte wird auch nicht als angenehm empfunden. Da es in der Kanalisation aber nur geringe Temperaturschwankungen gibt (zwischen 7 und 10 Grad Celsius), werden sich die Tiere eher unterirdisch fortbewegen und werden deswegen oberirdisch weniger wahrgenommen.

Anzahl pro Kopf:

Alle genannten Zahlen sind pure Theorie. Es gibt unterschiedlichste Angaben. Niemand weiß das genau. Es gibt nur eine Möglichkeit, die Population zu beeinflussen: weniger Nahrungsangebot. Es gilt die Gleichung: Je geringer das Nahrungsangebot, desto weniger Ratten in Wohngebieten.

Trend:

Es ist Unsinn, zu glauben, man könne die Ratten ausrotten. Das ist nicht möglich. Die Schädlinge gibt es so lange es die Menschheit gibt. Hält man die Stadt sauber, also gibt es ein geringes Nahrungsangebot für Ratten, werden es automatisch weniger – und umgekehrt.  

Nahrungsangebot:

Speisereste über die Toilette zu entsorgen, ist das attraktivste Nahrungsangebot, das man einer Ratte machen kann.

Das zu vermeidende Nahrungsangebot umschließt auch das Füttern bzw. Verstreuen von Futter an Vögel oder Eichhörnchen. Lieber im hängenden Futterhäuschen anbieten.

Zugängliche Näpfe für Igel oder Katzen sind ebenso zu vermeiden, denn überall, wo ein Futternapf über längere Zeit aufgestellt wird, oder wo Lebensmittel an die Tierwelt ausgelegt werden, werden auch Ratten angelockt.

Gelbe Säcke, die längere Zeit zugängig gelagert werden, oder Komposthaufen, auf denen man alte Nahrungsmittel entsorgt, locken ebenfalls die Nager an.

Befall in Kassel:

Man kann keine klaren Gebiete benennen. In Gebieten, wo Speisereste eher über die Toilette entsorgt werden, werden Ratten genauso oft gesichtet, wie dort, wo man exakte Mülltrennung betreibt und z.B. Komposthaufen und gelbe Säcke entsorgt. Es gibt keine quartiersbezogenen Population von Ratten innerhalb Kassels.

Namen der Ratte:

Rattus norvegicus (Wanderratte)
Rattus rattus (Hausratte)

Mehr Infos zum Thema und warum wir das machen, finden Sie hier:

HNA Bericht: Essen im WC ernährt hunderttausende Ratten in Kassel

HNA Bericht: Einwegtücher in Kasseler Toiletten

HNA Bericht: Große Rosenstraße in Kassel: Ein wahres Paradies für Ratten

HNA Bericht: Atemlos in den Schacht: Auf Rattensuche mit Kasselwasser