Ist doch klar:

Keine Hygieneartikel ins WC! Abfälle belasten unser Wasser und locken Ratten an. Speisereste gehören in die Biotonne. Feuchttücher, Medikamente, Hygieneartikel, Farben und Chemikalien werden im Haus- bzw. Sondermüll entsorgt

Ein neues Phänomen bereitet KASSELWASSER, dem Trinkwasserversorger und Abwasserentsorger für die Region Kassel und Vellmar zunehmend Probleme:

Feuchttücher verstopfen die privaten Ableitungsrohre und die Kanalisation

Immer mehr Feuchttücher und Hygieneartikel werden täglich von tausenden Menschen in Toiletten entsorgt. Die reißfesten Einwegtücher sowie Windeln, Abschminkpads, Slipeinlagen, Wattestäbchen und Zigaretten verstopfen die private und die öffentliche Kanalisation und verfangen sich in den Rohren und Abwasserpumpen.

Verstopfungen in den Abwasserrohren auf privaten Grundstücken sind die Folge. Genauso werden die öffentlichen Kanäle verstopft. Dort besonders die Pumpen. Bei den Feuchttüchern kommt es häufig zu sogenannten Verzopfungen: Es bilden sich verfilzte, zähe Stränge, die die Pumpen belasten und sie zum Stillstand bringen können.

 

Täglich 60 Millionen Liter Abwasser

Insgesamt 60 Millionen Liter Abwasser (bei Regen bis zu 200 Mio. Liter) werden täglich im Klärwerk an der Gartenstraße im Wesertor gereinigt

500 Tonnen Abfall

Die Mitarbeiter des Entwässerungsbetriebs Kasselwasser fischen jährlich über 500 Tonnen Abfall aus der 840 Kilometer langen Kanalisation und der Kläranlage. Trotz Aufklärungsarbeit sinkt die Menge an Müll seit Jahren nicht. Der rausgefischte Abfall wird im Müllheizkraftwerk verbrannt. Damit aus 60 000 angeschlossenen Häusern täglich 60 Millionen Liter problemlos abgeleitet werden können, kümmern sich 35 Mitarbeiter um die Kanäle. In den Rohren finden sie vieles, was dort nicht hingehört. Beispielsweise führen Essensreste im Abwasser zu steigenden Rattenpopulationen. Weggeschüttete Fette und Öle setzen nach dem Erkalten die Rohre zu.

Unsichtbare Probleme

Verschärft wird das Problem durch den sinkenden Wasserverbrauch in Kassel, der seit 1990 um 37 Prozent zurückging. Weil weniger Wasser durch die Kanäle fließt, müssen diese häufiger gespült werden. Für unsichtbare Probleme sorgen weggespülte Arzneien, Farben und Lösemittel. Medikamentenwirkstoffe lassen sich nicht in der Kläranlage herausfiltern, sodass sie in die Fulda gelangen und Auswirkungen auf die Fische haben. Neben Müll, der bis auf Toilettenpapier vermeidbar wäre, holt Kasselwasser jährlich 530 Tonnen keimbelasteten Sand und Kies aus dem Abwasser, die der Regen von Dächern und Straßen spült.

Kein Müll in die Toiletten

„Die Einweggeneration wird immer größer und damit nehmen auch unsere Probleme zu“, sagt Karsten Köhler, der Sprecher von KASSELWASSER. Es sind aber nicht nur die reißfesten Feuchttücher aus einem Polyester-Viskose-Gemisch oder Fasern, die mit Kunstharzen gefestigt sind, die Kasselwasser Sorgen bereiten, weil sie private Abwasserrohre, Abwasserpumpen und Kanäle verstopfen.

Speisereste, Hygieneartikel, Rasierklingen, Zigarettenkippen, Wattestäbchen, Feuchttücher und Katzenstreu, aber auch Medikamente, Farbe, Lacke und ätzende Reinigungsmittel landen täglich ebenfalls tausendfach in Kasseler Toiletten. „Wo sie auf keinen Fall hingehören“, so Köhler: „Diese und viele andere Dinge müssen in der Restmülltonne oder – im Falle von Batterien, Altöl und anderem – als Sondermüll entsorgt werden.

Immer wieder müsse mit der Aufklärung von vorne begonnen werden, damit die Menschen nicht alles Mögliche ins Klo kippten, sagt Köhler. In die Toilette gehörten ausschließlich menschliche Ausscheidungen und Toilettenpapier, präzisiert er.

Für den Herbst 2018 hat KASSELWASSER sich deshalb etwas ganz neues ausgedacht: Man kann ab Mitte November ein Aktion betrachten, die ganz bewusst mit einer (Un-)sympathiefigur ausgestattet ist. Auf Toiletten und Plakatwänden schaut den Betrachter eine recht missmutige Mumie mahnend an. Die Mumie ist aus den benannten Hygieneartikeln zusammengesetzt und kleine Bilder dieser Hygieneartikeln erklären uns auf einen Blick, was nicht in das Klo gehört.

Die Entsorgung kostet den Eigenbetrieb jährlich 100 000 Euro

Wer unzulässige Stoffe einleitet, muss mit Bußgeld bis zu 100 000 Euro rechnen. Jährlich werden 20 bis 30 Bußgelder verhängt. Die meisten davon in einer Höhe bis 2000 Euro

Öffentlichkeitsarbeit, Datenschutz, QM, Presse

Frau S. Emons

Tel. 0561 987-6428

Fax 0561 987-6464

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Leiter Stabsstelle

Öffentlichkeitsarbeit, Datenschutz, QM, Presse

Herr K. Köhler

Tel  0561 987-6427
Fax 0561 987-6464

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Für die grafische Gestaltung dieser Aktion wurde die Agentur Frank & Partner beauftragt, wie auch schon zuvor für die Aktion "Don´t Feed The Rat". Auch das Corporate Design von KASSEL- WASSER stammt von Frank & Partner.


Hier geht es zum aktuellen Szenemagazin WILDWECHSEL, wo die Kampagne gleich doppelt aufgegriffen wurde.


Plakat Mumie Version 01(PDF | 0,77 MB)
Diese Plakate werden auf Toiletten an über 100 Stellen im Stadtgebiet ab Mitte November 2018 bis Ende Januar 2019 zu sehen sein. Es handelt sich dabei um Lokale, Theater, Kinos, Kneipen und Sportstätten. Also überall, wo viele Menschen unterwegs sind.